Derbywochen mit Kantersieg beschlossen

Halbes Dutzend am Pulverwald

Mit einem auch in der Höhe verdienten 6:1 hat sich unsere 1. Mannschaft beim TuS Erndtebrück für diese Saison der viel zitierten „Derby-Phoebie“ entledigt.

Ohne nominellen Stürmer im Kader war es an Derrick Kyere, in vorderster Front die Pressing-Maschine in Gang zu setzen.

Früh waren beide Trainer im Siegerland-Wittgenstein Derby zu Umbaumaßnahmen gezwungen. Erst krachte auf Erndtebrücker Seite Taira Tomita nach einem Zweikampf auf die Schulter und wurde durch William Wolzenburg ersetzt, dann zog sich Innenverteidiger Lars Bender bei der Ballannahme mit einem langen Schritt eine Oberschenkelverletzung zu. Für ihn kam an alter Wirkungsstätte Ilyass Mirroche. Von dieser Stelle gute Besserung an beide Spieler.

Arthur Tomas rückte daraufhin neben Armin Pjetrovic in die Innenverteidigung, Kevin Krumm zurück auf den linken Außenverteidiger. Im Verbund mit Daniel Waldrich verrichtete die neu formierte Viererkette einen humorlosen und fast fehlerfreien Job.

Dennoch taten die Wechsel dem Derby in der Anfangsphase nicht gut. Die früh attackierenden Käner hatten noch leichte Anpassungsschwierigkeiten, sodass sich das Spielgeschehen weitestgehend im Mittelfeld abspielte.

Währen Erndtebrück sich aus dem hohen Gegenpressing in Halbzeit eins gut herausspielen konnte, mangelte es an gefährlichen Torraumszenen. Mats Scheld versuchte sich aus der Distanz – eine leichte Beute für Brammen - und auch der TuS feuerte mit Wolzenburg, Schardt und Co. dreimal aus der Distanz, verfehlte das Tor aber jeweils deutlich.

Bei der bis dato besten Gelegenheit kam Derrick Kyere nach einem nicht ganz optimalen Pass von Jannes Hoffmann nicht mehr vor Keeper Brammen an den Ball. Vorlagengeber Hoffmann war dafür in der 35. Minute selbst erfolgreich, als er einen vom Erndtebrücker Schlussmann zentral abgewehrten Eckball punktgenau neben den linken Torpfosten nickte.

Die bis zur Pause wirkungslosen Hausherren hatten kurz nach dem Wiederanpfiff ihre größte Chance zum Ausgleich, aber Lars Schardt traf nach einem Dodic-Freistoß nur den Pfosten. Praktisch im direkten Gegenzug kassierte der TuS die Quittung.

Nach einem leichtfertigen Ballverlust von Benedikt Brusch an Hoffmann trieb Kohsuke Tsuda den Ball vorwärts und bediente den besser postierten Kyere mit einem Querpass. Der Rest war dann Formsache (52.).

Und wieder war der immer stärker in Form kommende Japaner beim dritten Streich beteiligt. Nach einem gut geführten Zweikampf von Kevin Krumm hatte Tsuda erneut viel Bahn vor sich, steckte den Ball durch die halbe Erndtebrücker Hintermannschaft perfekt zu Mats Scheld durch, der den Ball mühelos an Brammen vorbeischob (57.).

Gegen teilweise wehrlose Hausherren war die Entscheidung damit gefühlt gefallen. Nur drei Zeigerumdrehungen später schickte Scheld nach Balleroberung von Waldrich den laufstarken Kyere auf die Reise, der seinen Doppelpack schnürte (60.).

Auch der fünfte Treffer hatte Symbolcharakter, aus einem doppelten Ballverlust, nachdem erst Mirroche und Hoffmann den Ball zurückeroberten, gab Scheld den Ball auf Tsuda. Der so oft uneigennützig agierende Mittelfeldspieler vollstreckte diesmal selbst per Flachschuss in die kurze Ecke erfolgreich.

Kurz vor Schluss gab es dann noch ein weiteres Pöttchen zum halben Dutzend. Nach einer gut verteidigten Ecke schickte Tsuda den flinken Kyere steil. Dessen Hereingabe verpasste Jannes Hoffmann in der Mitte zwar, Mirroche brachte den Ball aber aus der Nahdistanz noch über die Linie (88.) - der erste Pflichtspieltreffer im Käner Dress.

Direkt mit dem Anstoß danach betrieb der TuS noch etwas Ergebniskosmetik. Mit einem sehenswerten Schlenzer in die lange Ecke erzielte Chihiro Inada in der 89. Spielminute den Ehrentreffer – ein kleiner Schönheitsfleck an einem ansonsten gelungenen Derby-Nachmittag, bei dem die Mannschaft von gut 120 Fans nach dem Abpfiff bejubelt wurde. Vielen Dank dafür!

Weiter geht es am kommenden Sonntag mit dem Heimspiel gegen den gestandenen Oberligisten FC Eintracht Rheine (15.). Auch hier hofft die Mannschaft wieder auf lautstarken Support.