Oberliga-Meister und DFB-Pokal

Träume werden in Schermbeck wahr

Der 1.FCKM außer Rand und Band: Im vorletzten Spiel der Aufstiegsrunde hat unsere 1. Mannschaft erneut Nehmerqualitäten bewiesen. Durch das gedrehte Spiel in Schermbeck (1:3) und die zeitgleiche Niederlage des SV Westfalia Rhynern durfte der 1.FCKM gestern nicht nur die Rückkehr in die Regionalliga, sondern auch den Einzug in den DFB-Pokal als Meister bejubeln.

Lars Bender verletzt, Arthur Tomas und Jannes Hoffmann mit der fünften gelben Karte gesperrt – die personelle Ausgangslage hätte vor dem Auswärtsspiel in Schermbeck gerne besser sein dürfen. Aber auf der anderen Seite kehrten mit Dawid Krieger und Daniel Hammel gleich beide Stürmer wieder in das Aufgebot zurück.

Weil schon am vorletzten Spieltag Großes möglich war, nämlich der Aufstieg und somit die Rückkehr in die Regionalliga und parallel auch noch durch Schützenhilfe der Konkurrenz der Einzug in den DFB-Pokal greifbar war, war ordentlich Druck auf dem Kessel.

Entsprechend hektisch gestaltete sich die 1. Hälfte, bei der die Nehrbauer-Elf mit einem nervösen Beginn zunächst nicht an die souveränen Leistungen der Vorwochen anknüpfen konnte.

Trotz der Tatsache, dass die nötige Ruhe im Spiel mit Ball zunächst fehlte und auch die taktische Formation eingangs nicht immer eingehalten wurde, hatten die Gäste aber mehr vom Spiel.

Der zuletzt starke Tsuda setzte mit einem öffnenden Diagonalball Derrick Kyere in Szene, doch der kleine Flügelflitzer fand seinen Meister in Torwart Geraedts. Wenig später verpasste der Mittelfeldspieler eine scharfe Hereingabe von Kevin Krumm.

Im anderen Strafraum brannte es aber auch zweimal lichterloh. Erst rettete Krumm auf der Linie, dann wäre Julian Bibleka für einen zentral verunglückten Flugball fast bitter bestraft worden.

Die beste Chance vor dem Pausentee hatte aber Tsuda, der Kyeres Flanke gegen den Querbalken platzierte. Mit dem Pausenpfiff scheiterte dann auch der zurückgekehrte Krieger an Keeper Geraedts.

Nach Chancen war die Partie zur Pause relativ ausgeglichen, nach dem Seitenwechsel musste Julian Bibleka dann aber hinter sich greifen. Einen Schuss von Tolga Özdemir konnte der Torhüter noch abwehren, aber Michael Smykacz schaltete am schnellsten und beförderte das runde Leder über die Linie (58.).

Wie schon so häufig in dieser Saison bewies der 1.FCKM mit dem Rückstand Moral. Zunächst wurde ein Treffer des eingewechselten Daniel Hammel seitens der Schiedsrichterinnen aberkannt, aber Kaan biss sich jetzt regelrecht in dieses Spiel herein.

Torabschlüsse hagelte es jetzt fast im Minutentakt, aber der Ball wollte zunächst nicht über die Linie. Dann musste eben eine der vielen Standardsituationen herhalten. Der beste Torschütze Markus Pazurek bewies hier einmal mehr Köpfchen (75.).

Spätestens mit dem verdienten Ausgleich drehen sich die Kräfteverhältnisse völlig. Weil Lukas Steinrötter Hammel im Strafraum allzu ungeschickt festhielt, gab es den Platzverweis für den in dieser Szene letzten Mann des SVS und einen Foulelfmeter für Kaan.

Mit Nerven aus Drahtseilen schickte Mats Scheld Geraedts in die falsche Ecke und brachte seine Farben dem Triumph deutlich näher (82.). Noch besser kam es in der 86. Spielminute, als die dezimierten Gäste dem Linksfuß im Zentrum deutlich zu viel Platz offerierten.

Scheld hatte Zeit, ganz genau Maß zu nehmen und trug sich mit einem Traumtor aus 25 Metern an den Innenpfosten gleich zum zweiten Mal in die Torschützenliste ein.

Mit der wiedergefundenen Souveränität spielte der Tabellenführer die letzten Minuten problemlos runter. Danach gab es Riesenjubel beim 1.FCKM, der nach der Übermittlung der Endergebnisse von den anderen Plätzen nur noch größer wurde.

Gut, dass mit Mannschaftsarzt Dr. Ladislav Biro und Betreuer Peter Braunöhler gleich zwei Vorsänger bereitstanden, für weitere gesangliche Schmankerl waren dann Stimmungsminister Armin Pjetrovic und Konsorten zuständig.

Nach den ersten Siegesbieren in Schermbeck zog es das Team in die Düsseldorfer Altstadt, parallel wurde im Dortmunder Fußballmuseum der Gegner im DFB-Pokal von Weltmeister Kevin Großkreutz ausgelost: Wir dürfen uns Ende Juli auf den Zweitligisten 1.FC Nürnberg freuen.

Ein Dank geht an den SV Schermbeck, der uns eine schöne Feier auf der Platzanlage ermöglicht und uns gut versorgt hat.

Zum Saisonabschluss empfängt unsere 1. Mannschaft nun noch den FC Gütersloh.