Teamgeist und Taktik im Jugendfußball

A-Jugend Trainer Ömer Saftekin spricht über die B-Lizenz

Unser A-Jugend Trainer Ömer Saftekin hat kürzlich die B-Lizenz erworben. Im Interview spricht er mit uns über die Schwerpunkte des Lehrgangs und konkrete Umsetzungsmöglichkeiten im Trainingsbetrieb.

Frage 1: Ömer, herzlichen Glückwunsch zur B-Lizenz. Wie würdest Du die Schwerpunkte des Lehrgangs beschreiben und was hat Dir der Lehrgang gebracht?

Saftekin: Da ging es sehr stark um gruppen- und mannschaftstaktische Systeme. Man lernt dort, nicht aus der Spieler- sondern wirklich aus der Trainerperspektive in die taktische Tiefe zu schauen und Aspekte wie Spielverlagerung oder das Verschieben tiefer zu betrachten.  Ein weiterer Schwerpunkt war auch das Thema Teambuilding und die Frage, wie ich den Teamgeist stärken kann. Für mich persönlich ist das Thema soziale Kompetenz dabei ein sehr wichtiger Faktor, den ich dort auch thematisiert habe. Ein guter Kicker zu sein, ist die eine Sache, aber es gehört eben auch Vernunft und Respekt dazu, um sich in einer Mannschaft gut zu integrieren. Der anspruchsvolle und zeitintensive Lehrgang mit Hausarbeiten und Gruppenarbeiten hat mir viel gebracht und ich habe viele gute Erkenntnisse und Erfahrungen für mich als Trainer und Mensch mitgenommen.

Frage 2: Wie waren die Inhalte des Lehrgangs konkret in Theorie und Praxis aufgeteilt?

Saftekin: Wir haben Spielsysteme eingehend analysiert. Von Grundordnungen wie beispielsweise dem modernen 4-3-3 über die Vorzüge der einzelnen Systeme, beispielsweise im Offensivspiel. Welcher Spielaufbau eignet sich in welchem System, welche Offensivzüge sind hier sinnvoll usw. Dabei gab es auch einige taktische Neuerungen, die uns an die Hand gegeben wurden. Heutzutage ist es ja wichtig, dass du verschiedene Systeme spielen kannst – nicht nur im Laufe einer Saison, sondern auch im Verlauf eines einzelnen Spiels. Es gibt auch Spiele, in denen du offensiv eine andere Grundordnung spielst als gegen den Ball.  Nachdem wir uns all die verschiedenen Systeme in der Theorie angeschaut haben, haben wir uns mit den Teilnehmern an die Umsetzung begeben.

Frage 3: Wie schwierig ist es tatsächlich, die taktischen Marschrouten Jugendspielern eingängig nahezubringen:

Saftekin: Ich nehme mir tatsächlich sehr viel Zeit – vor, während und nach den Trainingseinheiten und erkläre ausführlich an der Taktiktafel. Nicht nur das Offensiv- und Defensivspiel sondern auch die Standardsituationen bespreche ich mit den Jungs ausführlich, damit jeder Spieler seine Aufgabe kennt. Wichtig ist es dann, nicht nur ein Defensivverhalten wie beispielsweise Raumdeckung zu erklären, sondern auch immer die Vorteile der taktischen Mittel zu erklären. Nur so kann ich den Spielern die taktischen Inhalte richtig vermitteln. Und dann heißt es natürlich Learning by Doing, immer wieder auch anhalten und korrigieren und viel darüber sprechen, bis die Abläufe sitzen.

Frage 4: Wie gut klappt das bislang in der A-Jugend mit der Umsetzung?

Ich finde, dass sich die taktischen Kenntnisse und die Umsetzung wirklich verbessert haben. Die Jungs setzen das mit ihren Mitteln sehr gut um und entwickeln sich weiter. Dafür haben wir auch schon von gegnerischen Trainern Komplimente bekommen und genau das ist auch der Weg, den wir in den verbleibenden Spielen in der Saison weitergehen wollen. Die Entwicklung der Jungs steht absolut im Vordergrund.